Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung
Die Acura Fachklinik ist das einzige Klinikum im Zollernalbkreis und eine der wenigen in Baden-Württemberg mit der Zertifizierung „EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung (EPZmax)“ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOOC).
Die DGOOC vergibt dieses „EndoCert“ gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) und dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU). Kriterien für diese höchste Zertifizierungsstufe sind unter anderen, dass komplexe Fälle jederzeit behandelt werden können, aber auch, dass die Acura Fachklinik als Ansprechpartner für besonders komplizierte Fälle fungieren. Außerdem dürfen die Operationen nur von besonders erfahrenen Operateuren vorgenommen werden und jeder Operateur muss eine Mindestastanzahl an jährlich vorgenommenen Operationen nachweisen. Rund 750 Knie- und Hüftgelenke werden jährlich in der Acura Fachklinik implantiert. Deutschlandweit gibt es jährlich rund 400.000 dieser Operationen.
Ambulanz und Sprechstunde
Eine spezielle Endoprothetik-Sprechstunde wird montags und mittwochs angeboten. Termine nach telefonischer Vereinbarung.
Telefon: 07432/169-0
Zur Behandlung ist ein Überweisungsschein vom Facharzt erforderlich.
Medizinische Schwerpunkte:
Knieprothetik
Das menschliche Kniegelenk ist ein hochkomplexes mechanisches Konstruk. Dadurch ergeben sich entsprechend viele Verletzungs- oder Verschleißmöglichkeiten. Vier Knochen treffen hier zusammen: Oberschenkel, Schien- und Wadenbein und die Kniescheibe. Gemeinsam bilden sie – funktionell gesehen – drei Gelenke: das innere und äußere Gelenk zwischen Oberschenkel und Unterschenkel sowie das Gelenk zwischen Oberschenkel und Kniescheibe. Alle Teilgelenke können zumindest theoretisch einzeln durch Kunstgelenke ersetzt werden. Eine der meisten Erkrankungen, die zu Gelenkersatz führen, ist die Arthrose. Bei der Arthrose des Kniegelenkes, der so genannten Gonarthrose, liegen degenerative Veränderungen der Gelenkknorpel vor. Hier kommen verschiedene Prothesen zum Einsatz, je nach Verschleiß des Gelenks. Die Schlittenprothese, ein einseitiger (unikondylärer) Oberflächenersatz, kommt in der Regel dann zum Einsatz, wenn eine einseitige Abnutzung des Gelenks festgestellt wurde. Die Kniegelenk-Totalendoprothese bzw. Knie-TEP ist der komplette (bikondylärer) Oberflächenersatz. Die achsgeführte Kniegelenks-Endoprothese wird dann eingesetzt, wenn die beiden anderen Prothesen-Varianten nicht zur erforderlichen Stabilität des Kniegelenks führen würden. Die achsgeführte Kniegelenk-Endoprothese kommt auch bei instabilen Seiten- oder Kreuzbändern in Frage.
In der Acura Fachklinik finden jährlich rund 330 Eingriffe am Knie statt. Ziel einer solchen OP ist in erster Linie die schmerzfreie Funktionalität des Gelenkes sowie die Zufriedenheit des Patienten wieder herzustellen. Durch das Einsetzen eines künstlichen Gelenks ist es dem Patienten möglich wieder einen Beschwerdefreien Alltag zu führen, da das Gelenk nach einer Operation sofort vollbelastet werden und schnell mobilisiert werden kann. Zudem bieten wir in der Acura Fachklinik auch die Anschluss-Rehabilitation an, so dass auch während des Reha-Aufenthaltes dieselben Ärzte zur Betreuung zur Verfügung stehen. Somit ist eine Rundum-Versorgung unter einem Dach gewährleistet.
Hüftprothetik
Mit etwa 200.000 Operationen ist das Einsetzen eines neuen Hüftgelenks die häufigste Operation in Deutschland. Auch hier gibt es unterschiedliche Prothesen, die je nach dem, wie groß der Verschleiß des Gelenkes ist. Die Totalendoprothese des Hüftgelenks (Hüft-TEP) kommt bei den meisten Patienten zum Einsatz. Ihre Bestandteile sind Oberschenkelschaft, Hüftpfanne und Gelenkkopf. Der Oberflächenersatz des Hüftgelenks (Kappenprothese, McMinn-Prothese) wird angewendet um lediglich den geschädigten Hüftgelenkkopf überkronen. Die Duokopfprothese des Hüftgelenks wird meist bei einem Oberschenkelhalsbruch angewendet, da nur den Hüftkopf ersetzt wird.
In der Acura Fachklinik findet dieser Eingriff rund 300 Mal jährlich statt. Seit mehreren Jahren wenden wir bei Hüftgelenks-Operationen ein Muskel schonendes Verfahren an, das nur einen kleinen Hautschnitt benötigt. Auch nach diesem Eingriff kann das Gelenk direkt voll belastet werden. Die Patienten werden meist nach sieben bis zehn Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Ziel ist es, so früh wie möglich die persönliche Selbstständigkeit wieder herzustellen.
Die mittlere Lebensdauer der Prothesen wird mittlerweile mit 15 bis 20 Jahren angegeben, wobei sie in Einzelfällen länger, gelegentlich aber auch kürzer ausfallen kann. Es ist ohne weiteres möglich, eine Endoprothese mehrfach neu einzupflanzen.